Gedanken spiegeln. Liebe, Verlust, Lebenskrisen und persönliche Entwicklung werden thematisiert und manchmal mit Augenzwinkern ihrer scheinbaren Bedrohlichkeit entkleidet. Wer Lebenskrisen erlebt oder begleitet, mag hier Worte finden, die Mut machen, ohne banal zu sein oder zu beschönigen. Dass das Private und das Politische einander und unsere Zustände beeinflussen, ist mittlerweile verbreitete Erkenntnis geworden; sie begegnet uns in diesen Texten verdichtet. Diese Sammlung kann verstanden werden als eine Art Lebenshilfe in Lyrik, ohne der übliche Ratgeber zu sein. Die zeitgeschichtlichen Beobachtungen bleiben meist nicht bei der Beschreibung der Zustände stehen. Sie beschränken sich auch nicht auf bloße Anklage, sondern verweisen auf die eigene Verantwortlichkeit, ohne zu beschönigen. Die Texte der älteren Autorin vermitteln in Ergänzung zu den ersten „Zustandsbeschreibungen“ eine erweiterte Themenpalette aus fünf weiteren Jahrzehnten Lebenserfahrung. Sie wollen ermutigen, auch im fortgeschrittenen Lebensalter aktiv die eigenen Potentiale zu erkunden und zu nutzen.