Wie kommt ein einfacher Realschullehrer im ausgehenden 19. Jahrhundert dazu, durch seinen Einsatz für den verarmten Bauernstand eine der führenden Persönlichkeiten im Königreich Bayern zu werden? Der Kümmerer schildert den Werdegang eines bayrischen Genossenschafters und Politikers, der zunächst nichts anderes im Sinn hat, als den Bauern einen Weg aus ihrer Misere aufzuzeigen. Dank seines Organisationstalents und wirtschaftlichen Sachverstands entstehen zahlreiche Genossenschaften und Darlehenskassen, die die Lage der bayrischen Bauern deutlich verbessern. Und er geht in die Politik, um die Gesetzgebung zu ihren Gunsten zu gestalten. Damit beginnt ein regelrechter Nervenkrieg, denn er ist ein Mann der klaren und deftigen Worte, der keinem Streit aus dem Weg geht. Er ist ein gefundenes Fressen für Spötter und Karikaturisten wie Ludwig Thoma oder den Simplicissimus. Georg Heim, dessen bewegtes Leben voller Tatendrang in dieser Erzählung ausgebreitet wird, hat viele Spuren in der bayrischen Geschichte hinterlassen. Ohne sein Vermächtnis sähe Bayern und seine Parteienlandschaft heute anders aus ...
Der Autor, Franz Max Gailer, ist einer der wenigen noch lebenden Enkel des berühmten Bauerndoktors. Geboren wurde er 1948 in Weiden in der Oberpfalz, wo die ersten Genossenschaftsvereine von Heim gegründet wurden.