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Leipzig. Deutschlands erfolgreichste Turn- und Turnfeststadt

Leseprobe
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18,00 EUR
inkl. 7 % MwSt. zzgl. Versandkosten
Art.Nr.: 978-3-96940-137-8
Autoren: Schröter, Dr. Detlev
Mehr Artikel von: Schröter, Dr. Detlev
Seiten: 372
Einband: Festeinband / Hardcover


Details

Produktbeschreibung

Leipzig verfügt über eine jahrhundertlange Tradition im Turnen. Ob Basedow, GutsMuths, Vieth, Salzmann oder Jahn, sie wirkten alle in Mitteldeutschland und waren die »Vorturner« der Nation.
In Leipzig lebten einst allein sechs Guts-Muths-Nachkommen und mit Manfred Quehl ist noch heute ein direkter Nachkomme von Friedrich Ludwig Jahn ansässig. Der Allgemeine Turn-Verein 1845 zu Leipzig (ATV) war über ein Jahrhundert Vorbild und Ideengeber der Deutschen Turnerschaft (DT). Als die Leipziger Universität um 1900 den Ruf einer Weltuniversität hatte, trug Leipzig bereits den Beinamen »Turnstadt« und der Leipziger Arzt Dr. Ferdinand Goetz entwickelte als Geschäftsführer und Vorsitzender die Deutsche Turnerschaft zur weltgrößten Sportorganisation.
Leipzig setzte sich gegen den Willen der DT für das reine Gerätturnen ohne Einbeziehung weiterer Sportdisziplinen ein.
Mit Hamburg und Berlin gilt Leipzig als Mitbegründer des Kunstturnens in Deutschland. Markenkern der »Turnstadt« war die »Leipziger Schule« mit ihrem weltweit anerkannten und berühmten Erfindergeist. 27 offizielle und inoffizielle, in den Code de Pointage eingetragene Erstlinge setzt Leipzig an der Spitze in Deutschland.
Mit Erika Zuchold, Steffi Kräker und Klaus Köste werden drei Leipziger in der International Gymnastics Hall of Fame geehrt: Einmalig in Deutschland.
SC DHfK und SC Leipzig, zwei Leistungszentren dieser Stadt und kreative Nachfolger des ATV errangen bis 1990 120 Medaillen auf internationalem Parkett (OS, WM, EM). Leipzig ist auch 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution konkurrenzlos.
Die Stadt war das Zentrum der Traineraus- und -weiterbildung. In dieser Stadt lebten und qualifizierten sich (Promotionen, Diplomtrainer) mehr Turnwissenschaftler als in ganz Deutschland.
Gleichzeitig qualifizierte die DHfK in olympischer Solidarität mehr als 2.415 Trainer, davon 148 Turntrainer aus 94 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.
Neben dem Spitzensport kam der Breiten- und Fitnesssport nicht zu kurz.
Mit zwei Deutschen (1863/1913) Turnfesten bzw. neun Turn- und Sportfesten der DDR liegt auch hier Leipzig an erster Stelle. Unübertroffen ist die Stadt in der öffentlichen Darstellung von Turnen und Turnfesten.
Allein 17 Straßen und Gebäude tragen die Namen von Klassikern des Turnsports, Turnern oder Führungskräften im Turnen. Leipzig war zu allen Zeiten eine Hochburg des Turnens und des Sports in Deutschland, eine Sportstadt.
Erst die Friedliche Revolution, die von Leipzig und nicht Berlin ausging, brachte eine Wende. Die DHfK, weltweit führend in der Trainerausbildung, das FKS weltweit die Nr. 1 in der Leistungssportforschung sowie die mit der Leipziger Schule eng verbundenen Turnleistungszentren SC DHfK und SC Leipzig wurden 1990 »abgewickelt«. Ein typisch (west-)deutscher Begriff der Wendezeit. Richtigerweise müsste es heißen: »Bewusst liquidiert«.
Dass die weltweit führende Leipziger Sportwissenschaft, ein traditionsreiches Leipziger Kulturgut, heute nicht mehr existiert, ist das Ergebnis einer verfehlten Sportpolitik der Bundesregierung und der sächsischen Landesregierung im Einigungsprozess. Ein politischer Fehler, der nicht wieder gut zu machen ist und bis heute bei Sportlern und Sportwissenschaftlern für Unverständnis und Ärger sorgt.

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