Weimar 1801-1803: Die Hauptperson Robert von Gernsheim lebt und arbeitet in der thüringischen Musenstadt. Der adlige Hofrat steht in der Dienstbarkeit des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar und überwacht zusammen mit Goethe den Wiederaufbau des Schlosses. Die Geschichte beginnt mit dem Selbstmord der Hauptperson, die sich von ihrem Leben, von einer schicksalhaften Liebe und einer großen Schuld freizumachen versucht. Als sich jedoch direkt nach Eintritt des Todes der Schleier zum Jenseits öffnet, stellt der Selbstmörder fest, dass das Leben nach den kosmischen Gesetzen in ewiger Folge fortdauert, und dass der Jüngste Tag direkt nach Eintritt des Todes beginnt. Durch verschiedene Lebensrückblicke in die ferne Seelen-Vergangenheit wird Robert von Gernsheim mit seinen eigenen Fehlern konfrontiert. Dadurch eröffnet sich ihm ein neues Selbst-Bewusstsein, das ihn zunächst erschreckt, später aber reue- und liebesfähig macht. Die Szenerie zeigt die Stadt Babylon und deren Zerstörung, das mittelalterliche Deutschland zur Zeit der Pest, der Inquisition und Reformation. Leidenschaftliche Liebe, aber auch Willkür und sexuelle Gewalt sind auf der Gefühlsebene geschildert. Immer wieder geht die Bewusstseinsreise zurück nach Weimar. Sie beschreibt die unglückliche Liebe zu Elisabeth Sophie Vischer und macht klar, dass sich diese wie ein roter Faden durch die vergangenen Leben zieht. Nach einem folgenschweren Fehler, durch Standesdünkel und Gier, stürzt sich die Hauptperson im Harz zu Tode. Der karmische Faden scheint endgültig gerissen, doch Gott hat ganz eigene Pläne …