Ich habe nirgendwo so viel Spaß wie auf meinem Dorf, freiwillig oder unfreiwillig. Die Dorfbewohner orientieren sich an den „alten Werten“, bauen Backöfen im Garten wie sie schon die Großeltern hatten, erzeugen Wein und vergrößern ihre Weinkeller wie schon ihre Vorfahren. Im Dorf wird das naturnahe Leben bevorzugt - bewusst oder der Not gehorchend. Die gemeinsamen Feste, die Weinlesen, die Fahrten zu den Weinkellern sind Höhepunkte des Zusammenlebens. Das Leben im Dorf ist ein Weg zurück zu den Ursprüngen, zu Genügsamkeit und Ruhe, zurück zur Gemeinschaft. Es ist ein Versuch, alte Werte wieder zu finden. Das Licht leuchtet hier so wie in der Provence und zieht auch Künstler an. Jeder braucht einen Platz, wohin er sich zurückziehen kann. Der existiert für jeden von uns im Dorf in den pannonischen Weinbergen.Barbara Heinecke studierte Mathematik an der TU Dresden. Aus politischen Gründen flüchtete sie mit ihren Kindern aus der DDR und lebte und arbeitete von 1984 bis 1988 in Budapest. Von 1989 bis 2003 lehrte sie als Professorin für Mathematik an einer Hochschule in Hamburg. Sie lebt in Wien und auf einem Dorf in Ungarn. In der DDR begann Barbara Heinecke zu schreiben. Es entstand unter anderem das Buch „Gestutzte Flügel“, Geschichten aus der DDR, über das sie zu vielen Buchlesungen überall in Deutschland eingeladen wurde.