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hand&fuss, handbuch

Leseprobe
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14,90 EUR
inkl. 7 % MwSt. zzgl. Versandkosten
Art.Nr.: 978-3-95744-556-8
Autoren: Stütz, Timm
Mehr Artikel von: Stütz, Timm
Seiten: 160
Einband: Hardcover


Details

Produktbeschreibung

Wollen wir, dass eine Sache gelingt, dann sollte sie Hand und Fuß haben, sagt man. Herz und Verstand natürlich auch. Das Innere des Menschen lässt sich oft nur an seinem äußeren Verhalten ausmachen bzw. erahnen, an Mimik, Gestikulation von Händen und Füßen. Taubstumme sind Meister im Erkennen von Gesten. Erfahrungen weisen auf ein deutliches Nord-Süd-Gefälle hin. In fremden Ländern ist nonverbale Verständigung sowieso der geeignetste Verständigungs-Ersatz. Begrüßung, Abschied, Zuneigung, Abneigung, Euphorie, Enttäuschung, Angst äußern sich zuallererst über Handbewegungen, Fingerzeige, Gestikulation mit 'Händen und Füßen'. Von den entschiedenen Gesten eines Polizisten bis zu den zagen Hinweisen auf Sympathie, ja Liebe, öffnet sich ein riesiger emotional gestischer Verständigungsraum. Je weniger wir uns kennen, desto mehr müssen wir uns auf diese Signale verlassen. Kennen wir uns besser, ist Gestik körpernaher, bis zur direkten Berührung, tröstend, streichelnd, begehrend. Manches lässt sich auch gar nicht in Worte fassen. Gesichtsausdruck funktioniert immer bewusster. Gesten verraten das Unterbewusste, eilen unseren Gedanken und Handlungen voraus. Elliott Erwitt ist ein Meister humorvoller Gesten-Fotografie. Sein 'Handbuch' hat mich vor Jahren so sehr beeindruckt und auch berührt, dass ich schließlich ein eigenes 'Handbuch' herausgeben wollte. Natürlich keine Kopie, sondern eher ein update zum 'Hand-und-Fuß-Handbuch'. Unsere Extremitäten sind wie Tentakel zur Außenwelt, immer zu einer Versuchung bereit, für einen ersten physischen Kontakt, oft ohne Kopfsteuerung, vom Bauchgefühl ausgelöst. In der Gestik liegt viel Beginnendes, Unvollendetes, Vorempfundenes, aber auch Entblößendes und Riskantes, unbewusst offenbarende Bewegungen, die sich nicht so einfach zurücknehmen lassen wie Worte. Menschen mit dem Fotoapparat über Hand und Fuß ins Herz zu sehen. wir haben es selbst in der Hand! Elliott Erwitt ist ein Humorist unter den Fotografen. Auf der letzten Seite seines Handbuchs* schreibt er am 19. Juli 2002 in East Hampton: 'Auf die Frage hin, wie es mir geht, werde ich, je nachdem wer mich fragt, die Hände ausbreiten, Handflächen nach oben, und dazu mit den Schultern zucken, was so viel heißt wie: Es könnte besser gehen, oder ich sage einfach: Geht Sie nichts an, oder auch: Warum besorgen sie sich nicht dieses Buch?' Dem habe ich nichts hinzuzufügen. (* Elliott Erwitt 'Das Handbuch', Schirmer/Mosel 2003)

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