Leipzig, Völkerschlacht 1813 – „Da stand nun der Kaiser in der Mitte eines Quadrats, an dessen Ecken vier Grenadiere der Alten Garde Wache hielten. Eine große Gestalt, in der Wilhelm Ritgen seinen früheren Souverän Murat erkannte, trat mit einem großen Fernrohr zu Napoleon, sprach mit ihm lebhaft und gestikulierend. Murat stellte sich als Stativ des Fernrohrs, das er sich über die Schulter legte, vor den Kaiser. Dabei spreizte er die Beine so weit auseinander, damit die Höhe des Fernrohrs für den kleineren Napoleon passte.“ – Diese Szene beschreibt ein Nachfahre in der mündlichen Überlieferung des Offiziers Wilhelm Ritgen. Ritgen wuchs auf in Münster, war somit für wenige Jahre Untertan im Großherzogtum Berg, diente in Spanien für Napoleon als Gardelancier und kam über Leipzig schließlich ins tiefste Preußen. Seine Geschichte ist nicht nur für den Interessierten der Napoleonischen Zeit von Belang, sondern beschreibt anschaulich die Lebensumstände Mitte des 19.Jahrhunderts.